„Uralte Bäume statt Stümpfe“
09.11.2018
Einen Brief mit 185.000 Absendern erhalten Politiker selten. In Kanada bekam der Premier der Provinz British Columbia solch ein Schreiben von Rettet den Regenwald und dem Sierra Club. Die Forderung: Schützen Sie die bedrohten, uralten Wälder!
Rund 20 Aktivisten übergaben den Brief vor dem Parlament in Victoria. Sie hatten ein großes Banner mit der Aufschrift „Save BC‘s endangered ancient rainforest“ dabei. „Wir wollen, dass Leute an uralte Bäume denken, nicht an Stümpfe, wenn sie überlegen, ob sie Vancouver Island besuchen wollen“, sagt Jens Wieting vom Sierra Club. Allerdings waren weder der Forstminister der Provinz, Doug Donaldson, noch Premier John Horgan bereit, mit den Demonstranten zu sprechen. Das ist dürftig.
Denn die Zerstörung hat bedrohliche Ausmaße: Auf Vancouver Island wird jede Stunde Wald von der Größe zweier Fußballfelder gerodet. Das sind 10.000 Hektar im Jahr.
„Es ist schockierend, dass British Columbia seine letzen ursprünglichen Regenwälder schneller zerstört als es in tropischen Regenwäldern geschieht. Diese seltenen Küstenwälder zu erhalten, ist ein entscheidender Schritt im Kampf gegen den Klimawandel und im Schutz des Lebensraumes bedrohter Arten“, sagt Mathias Rittgerott von Rettet den Regenwald.
173.472 Stimmen gegen Teersand-Mine
In der Provinz Alberta hat die Indigenen-Organisation Keepers of the Athabasca unsere Petition gegen den Teersand-Abbau an Premierminister Justin Trudeau geschickt. Die Reaktion des Regierungschefs: Er hat das Thema an die Umweltministerin delegiert – und sich damit aus der Verantwortung gestohlen. Trudeau setzt sich persönlich stark für die Teersand-Industrie ein.
Die Keepers of the Athabasca haben während einer vier Wochen dauernden öffentlichen Anhörung ihre Kritik am Teersand-Abbau vorgetragen. Rettet den Regenwald wurde zu dem Public Hearing nicht zugelassen.
Beide Petition laufen weiter. Bitte unterschreiben Sie hier gegen den Teersand-Abbau und hier gegen die Abholzung der alten Wälder!