Korruptionsskandal um Palmöl-Konzern
21.02.2019
In Indonesien steht der global agierende Palmöl-Konzern Sinar Mas unter Korruptionsverdacht. Mehrere Manager wurden festgenommen und verhört. Sie sollen Politiker bestochen haben, um die Verseuchung des Sembuluh-Sees zu vertuschen. Umweltschützer beklagen ein immenses Ausmaß an Korruption.
Die Antikorruptionsbehörde nahm die drei Manager und vier Politiker bereits im Oktober während einer Geldübergabe fest. Zahlreiche Personen wurden zwischenzeitlich verhört. Im Zentrum des Korruptionsskandals steht die Verseuchung des Sembuluh-Sees in Borneo durch Abwässer und Pestizide aus der Palmölproduktion. Der Behörde zufolge hat der Palmöl-Konzern Sinar Mas die Parlamentarier bestochen, um Ermittlungen zur Verschmutzung des Sees zu verhindern. Zudem sollten die Politiker offenbar in den Medien behaupten, die Plantagen verfügten über alle Genehmigungen.
Die Umweltorganisation Save Our Borneo (SOB), die die Verschmutzung des Sembuluh-Sees aufgedeckt hatte, begrüßt die Aktion der Antikorruptionsbehörde. Zugleich beklagen die Aktivisten ein immenses Ausmaß an Korruption. „Das ist ein kleiner Fall von vielen in unserer Provinz. Korruption ist bei der Vergabe von Genehmigungen, in der Justiz und in der Strafverfolgung weit verbreitet", sagt SOB-Direktor Udin. Rettet den Regenwald arbeitet seit vielen Jahren mit seiner Organisation zusammen.
Die Anwohner wehren sich gegen die Expansion der Palmölplantagen. Bereits heute ist Sembuluh in Zentralkalimantan von Plantagen der Konzerne Sinar Mas und Wilmar nahezu umzingelt. Die Firmen sind mächtige Gegner und weltweit aktiv. Die Sinar Mas Gruppe ist das drittgrößte Konglomerat in Indonesien. Dazu gehören der Zellstoff- und Papierkonzern APP und der Agrarkonzern Golden Agri Resources.
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