Lehre aus Corona: Naturschutz muss Priorität werden

Regenwaldabholzung Wenn Wälder zerstört werden, steigt das Risiko für neue Epidemien (© Luoman/istockohoto.com)

02.04.2020

Die COVID-Pandemie begann wahrscheinlich auf einem Wildtiermarkt, wo das Virus vom Tier auf den Menschen überspringen konnte. Doch vor allem wegen der Zerstörung der Natur können jederzeit neue Seuchen ausbrechen. Trotzdem sitzt Umweltschutz im Kabinett weiterhin am Katzentisch. Die Bundesregierung muss der Bewahrung der Natur endlich oberste Priorität einräumen.

Wissenschaftler warnen seit Jahren, dass die Rodung von Wäldern und der Bau von Straßen und Siedlungen in entlegenen Gebiete den Ausbruch neuer Viruserkrankungen erleichtern. Nach der SARS-Epidemie 2002/2003 war es in den Augen von Experten nur eine Frage der Zeit, bis erneut ein Coronavirus ausbricht. COVID-19 beweist, dass sie Recht hatten. Doch niemand hat auf sie gehört.

Jetzt müssten Gesellschaft und Politik eigentlich aufgewacht sein. „Die Wissenschaft sagt uns, dass die Zerstörung von Ökosystemen Krankheitsausbrüche bis hin zu Pandemien wahrscheinlicher macht“, sagt denn auch Bundesumweltministerin Svenja Schulze. „Die Naturzerstörung ist die Krise hinter der Coronakrise.“ Und weiter: „Gute Naturschutzpolitik“, die vielfältige Ökosysteme schütze, sei eine „wichtige Gesundheitsvorsorge gegen die Entstehung neuer Krankheiten.“

Doch es besteht die Gefahr, dass dies nur leere Worte sind und Naturschutz weiter am Katzentisch sitzt. So kommt das Wort „Umwelt“ im Gesetz über den 600 Milliarden Euro schweren Wirtschaftsstabilisierungsfonds nicht vor. Das Bundesumweltministerium ist an der Ausgestaltung nicht beteiligt – die Ministerien für Finanzen, Wirtschaft, Arbeit und Verkehr haben das Sagen.

Seit Jahren betreibt Deutschland eine Politik gegen die Natur - wie übrigens die EU. Mit der verfehlten Biospritpolitik befeuert sie die Rodung von Wäldern in Indonesien für Palmöl. Mit einem Freihandelsabkommen mit Südamerika fördert sie den Import von Soja als Viehfutter, wodurch in Brasilien der Cerrado zerstört wird.

Rettet den Regenwald fordert daher in mehreren Petitionen:

- Wildtiermärkte müssen geschlossen werden

- Kanzlerin Merkel, machen Sie Artenschutz zum Top-Thema

- Stoppen Sie diese Biospritpolitik, die Regenwald vernichtet

- Stoppen Sie das Freihandelsabkommen mit Mercosur

- Die EU muss die Abholzung der Wälder stoppen

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