Umweltschützer Matek vom Covid-Lockdown nicht zu stoppen
11.08.2020
Covid verursacht furchtbare, menschliche Tragödien – zugleich leidet die Natur unter der Pandemie. Plantagenbetreiber, Bergbauunternehmen und Holzfäller nutzen es aus, dass rund um den Globus Lockdowns und Reisebeschränkungen die Arbeit von Umweltschützern erschweren. Aktivisten wie der Malaysier Matek Geram tun ihr Möglichstes, trotz allem die Regenwälder zu schützen.
Bisher hat Matek jeden Monat einen Bericht über seine Arbeit geschickt – unermüdlich ist er in den Dörfern Sarawaks unterwegs, um Palmöl- und Logging-Firmen aufzuhalten, die in die Wälder und das Land der indigenen Bevölkerung einbrechen. Diesmal genügt ein einziger Bericht, um die Aktivitäten von März bis Juli zusammenzufassen. So sehr hat Malaysias Lockdown (Movement Control Order) seine Arbeit ausgebremst.
Zugleich ignorieren weltweit Plantagenbetreiber, Bergbauunternehmen und Holzfäller häufig die Vorschriften oder werden davon ausgenommen. So musste Matek machtlos zusehen, wie vor seiner Hütte am Fluss Kähne voller frisch und wahrscheinlich illegal geschlagenem Holz vorbeizogen.
Doch Matek hat den Kampf nie aufgegeben, wovon sein Bericht zeugt: Allen Einschränkungen zum trotz treibt er in mehreren Dörfern die Kartierung von Gebieten voran, in denen die Indigenen seit Generationen zuhause sind, jedoch keine Besitzurkunden haben. Mit den neuen Karten in Händen können die Dorfbewohner ihre Heimat vor Gericht gegen Firmen, die dort illegal Wälder roden, verteidigen.
Im April und Mai traf sich Matek mit Dorfgemeinschaften in deren Langhäusern, die physical distancing ermöglichen. Seit Juni ist er wieder Holzfällerfirmen auf der Spur, fotografiert von ihnen in den Wäldern verursachte Zerstörungen. In einem Fall ist es eine Palmölfirma, die in das Land Indigener eingedrungen ist – Matek unterstützt die Betroffenen, ihre Rechte zu sichern und die Wälder zu bewahren.