Gemeinden aus den Kendeng-Bergen reichen in Deutschland Beschwerde ein: HeidelbergCement gefährdet Indigene und Umwelt

Demo vor der deutschen Botschaft Die indigenen Samin auf Java hängen vom Kendeng-Karst ab und wollen keine Zementfabrik (© JMPPK)

09.09.2020

Einwohner der indonesischen Insel Java wehren sich gegen HeidelbergCement. Die Existenz der Menschen und die Ökosysteme sind in Gefahr, weil der Konzern im Kendeng-Karstgebirge Kalkstein abbauen und Zement herstellen will. Jetzt reichen mehrere Gemeinden Beschwerde bei der Bundesregierung ein.

PM: Beschwerde gegen HeidelbergCement bei der Bundesregierung eingereicht

Der deutsche Konzern HeidelbergCement, einer der weltweit größten Zementhersteller, will im Kendeng-Karstgebirge auf der indonesischen Insel Java Kalk abbauen und dort eine Zementfabrik errichten. Doch Eingriffe in das sensible Karstgebirge sind eine ökologische und humanitäre Katastrophe. 

Seit Jahren protestieren die Einwohner zahlreicher Gemeinden gegen das Projekt. Rettet den Regenwald unterstützt sie mit einer Petition. Doch bisher ist HeidelbergCement nicht auf die Bedenken und Warnungen eingegangen.

Am 9. September 2020 haben die Gemeinden bei der Bundesregierung (an die Nationale Kontaktstelle für die OECD-Leitsätze) Beschwerde gegen HeidelbergCement eingereicht. Darin werfen sie dem Unternehmen vor, durch den geplanten Kalksteinabbau und das Zementwerk ihre Existenzgrundlage, Wasserressourcen sowie lokale Ökosysteme zu gefährden. 

Die Beschwerdeführer fordern HeidelbergCement dazu auf:

- prüfen zu lassen, ob das Projekt mit den Umwelt und Menschenrechten verträglich ist und diese unabhängige Prüfung offenzulegen (Umwelt- und Menschenrechtsverträglichkeitsprüfung);

- die Menschenrechte aller betroffenen Gemeinden zu respektieren, einschließlich des Rechts auf freiwillige, vorab und in Kenntnis der Sachlage gegebene Zustimmung der indigenen Samin (Free, Prior and Informed Consent).  Das Projekt muss abgebrochen werden, wenn keine gegenseitige Einigung erzielt wird;

- sicherzustellen, dass die betroffenen Gemeinden keinen Repressalien wegen der Einreichung dieser Beschwerde ausgesetzt werden.

Die Beschwerde wird mitgetragen von: Inclusive Development International, Heinrich Böll Stiftung, FIAN, Misereor, Watch Indonesia!, Stiftung Asienhaus und Rettet den Regenwald e.V..

Die Pressemitteilung zur Beschwerde vom 9. September 2020 finden Sie hier: Indonesische Gemeinden reichen Beschwerde gegen He…

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