Palmöl-Projekt endgültig vom Tisch

Drei indigene Männer tragen in Körben auf dem Rücken Gepäck durch den malayischen Regenwald. Die indigenen Penan leben als Nomaden im und vom Wald (© Bruno Manser Fonds)

10.10.2022

Die Gefahr für den Gunung Mulu National Park in Malaysia durch eine Palmölplantage ist endgültig gebannt. Ein großer Erfolg für die dort lebenden indigenen Völker. Nach jahrelangem Protest hat die Regierung des Bundesstaats Sarawak jetzt die Genehmigung zurückgezogen.

„Ich hoffe, dass wir indigenen Völker noch mehr Fälle von Übergriffen auf den Wald abwehren und gewinnen können, um eine saubere Umwelt zu bewahren“, sagt Matek Geram von der Indigenenorganisation SADIA und enger Partner von Rettet den Regenwald: „Der Wald ist unser Leben und das Leben der indigenen Völker. Wir werden alles tun, um unsere Wälder für künftige Generationen zu retten.“

Eine Grundlage für den Erfolg war die Kartierung des traditionellen Landes der Indigenen, an der Matek maßgeblich mitgewirkt hat. Dazu hatte er Dorfbewohner darin trainiert, ihr Territorium in Landkarten zu übertragen, und sie über ihre Rechte aufgeklärt. Ermöglicht wird Mateks Arbeit durch Spenden von Rettet den Regenwald.

Die Kartierung war wichtig, weil die 4.400 Hektar große Palmöl-Konzession nicht nur an den Gunung Mulu Nationalpark angrenzte, der das einzige Welterbegebiet in Sarawak ist, sondern auch indigene Territorien betraf. 

„Die Penan sind die Beschützer der Wälder und dankbar, dass der Plan, eine Plantage anzulegen, nun Geschichte ist“, sagte Komeok Joe, Leiter der Organisation Keruan der indigenen Penan. Auch die Völker Berawan und Tering sahen ihre Lebensgrundlage und ihre Lebensweise gefährdet.

Der Fall zeigt auch, dass oft ein langer Atem nötig ist – und sich auszahlt. Bereits im Februar 2019 hatte Rettet den Regenwald gemeinsam mit Partnern eine Petition gegen die Plantagen gestartet, die von 236.858 Menschen unterschrieben wurde. Im September 2019 hat sich die Palmöl-Firma Radiant Lagoon dann zurückgezogen. Der gut informierten Internetseite Mongabay zufolge hat sie das Projekt jedoch offenbar weiterbetrieben und Bäume gefällt.

Jetzt also die endgültige Rettung der Waldgebiete und das definitive Aus für das Projekt.

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