Riesiges Glück für die Schimpansen - neuer Nationalpark schützt 4.000 Tiere

Zwei Schimpansen In Guinea leben 17.000 Schimpansen (© Veer.com)

02.11.2017

Guinea richtet einen neuen Nationalpark ein – der Wald von 4.000 Schimpansen wird damit unter Schutz gestellt. Der Park in der Moyen-Bafing-Region, die für die vom Aussterben bedrohte Art einen herausragenden Stellenwert hat, wird 6.426 Quadratkilometer umfassen.

Einer der „Väter“ des Moyen-Bafing Nationalparks ist Professor Christophe Boesch, Präsident der Wild Chimpanzee Foundation (WCF) in Leipzig. Er begrüßt die Schritte der Regierung des westafrikanischen Landes für den Park und mehr Umweltschutz. „Diese werden den Schimpansen aber auch der lokalen Bevölkerung zugutekommen, die überall mit den negativen Auswirkungen des Klimawandels konfrontiert werden“, sagt der renommierte Primatologe.

Innerhalb der kommenden zwei Jahre soll der Park praktisch eingerichtet werden. Dabei werden die Gemeinden vor Ort einbezogen, damit die Einwohner verstehen, welche Kompromisse sie eingehen müssen und welche Formen des Lebensunterhalts sie womöglich ändern müssen.

Ohne Schutzgebiete wie in der Moyen-Bafing-Region sind die Schimpansen Westafrikas vermutlich dem Untergang geweiht. Innerhalb der letzten 20 Jahre ist ihre Population um 80 Prozent eingebrochen. Als Heimat von 17.000 Tieren spielt Guinea beim Erhalt der Art eine Schlüsselrolle.

Christophe Boesch forscht seit vielen Jahren in Westafrika und hat bereits zahlreiche Belege veröffentlicht, dass Schimpansen Kultur entwickelt haben. So auch in der Moyen-Bafing-Region: „Als ich 2014 zum ersten Mal in der Moyen-Bafing-Region ankam, war ich beeindruckt von der großen Menge an Schimpansennestern, die wir in den Galeriewäldern gefunden haben. Als wir dann aus einer Schlucht kamen, hörten wir zahlreiche Schimpansen-Alarmrufe und sahen 24 Tiere, die sich langsam von einem Teich entfernten und dabei zu uns herüberschauten. Als wir am Teich angelangt waren, stellten wir fest, dass sie mit den dort zurückgelassen Zweigen tief im Wasser nach Algen gefischt hatten – eine ausgeklügelte Lösung, um Nahrung aufzunehmen und gleichzeitig ihren Wasserbedarf während der Trockenzeit zu decken. Diese Art des Werkzeuggebrauchs ist für die Schimpansen in der Moyen-Bafing-Region einzigartig.“

Rettet den Regenwald unterstützt Christophe Boesch und die WCF in Guineas Nachbarland Liberia. Ziel ist es, dort den Krahn-Bassa Nationalpark auszurufen. Bitte spenden Sie für dieses Projekt zum Schutz der Schimpansen, unserer nächsten Verwandten im Tierreich.

Bestellen Sie jetzt unseren Newsletter

Bleiben Sie mit unserem Newsletter am Ball – für den Schutz des Regenwaldes!