„Papuas Wälder werden systematisch zerstört“

Demo Papua Papua ist kein Niemandsland - Demo zum Welttag der Indigenen (© Yayasan Pusaka)

27.08.2018

Indonesiens Regierung betreibt die Zerstörung von Papuas Wäldern offenbar planmäßig. Lokale Umweltschützer werfen der Regierung jetzt vor, der Schutz der Wälder stehe nur auf dem Papier.

Nach den Wald- und Torfbränden von 2015 hatte die Regierung unter Joko Widodo neue Ölpalmplantagen in Urwäldern und auf Torfböden verboten. Eine Koalition aus Umweltschützern und Menschenrechtlern wirft der Regierung jetzt Wortbruch vor: „Die Zerstörung der Wälder von Papua ist systematisch geplant.“

Behörden haben in den vergangenen 3 Jahren allein in Papua zahlreiche neue Genehmigungen für 237.752 Hektar Ölpalmplantagen vergeben. Hinter den elf davon profitierenden Konzernen stehen Investoren und staatliche Sicherheitskräfte, die in Umweltverbrechen in Papua involviert sein sollen. 

Im April hat die Palmölfirma PT. Sawit Makmur Abadi eine Konzession über fast 29.000 Hektar in Nabire, Papua, erhalten. Davon liegen fast 9.000 Hektar in Torfwald und 95 Hektar in Primärwald. Nach Aussage von Maurits Rumbekwan, Direktor der Organisation WALHI Papua und Sprecher der Koalition, gehört das Gebiet vier Indigenendörfern.

Genehmigungen in Waldgebieten kommen geplanter Entwaldung gleich“, so die Koalition. „Wertvolle Wälder werden zerstört, die Umwelt geschädigt, die Indigenen missachtet und neue Konflikte geschaffen."

Mit der Zerstörung der Wälder bricht der Staat das Gesetz und greift die Menschenrechte an. „Wir verurteilen diese neuen Genehmigungen als ein Versagen des Staates, die Rechte seiner Bürger auf eine gesunde Umwelt zu schützen, abgesehen davon, dass die Regierung in voller Absicht ihre eigenen Gesetze bricht, um den Interessen gewisser Investoren zu dienen", betont Maurits Rumbekwan.

Die Koalition fordert von Präsident Joko Widodo, Ministerien, Behörden und den Gouverneuren Papuas und Westpapuas, die Genehmigungen zurückzunehmen. Außerdem sollen zerstörter Wald aufgeforstet und die Rechte der Dorfbevölkerung geachtet werden.

Papuas ausgedehnte Wälder sind einzigartig, artenreich und faszinierend. Hier leben viele Indigene wie seit Jahrtausenden vom und im Wald. Doch Ölpalmkonzerne dringen in das Naturparadies ein. Die ersten großen Abholzungen für Palmöl erlebte Papua 2008, zeitgleich mit der Expansion der Plantagen für Biodiesel.

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