Große Freude in Liberia: Präsidentin stoppt Palmöl-Konzern
13.03.2014
Präsidentin Johnson-Sirleaf schlägt sich im Kampf um Palmöl-Plantagen auf die Seite der Landbevölkerung. Demonstranten waren von Polizisten zusammengeschlagen worden, als sie sich gegen Expansionsgelüste des Konzerns EPO wehrten. Jetzt wies die Politikerin das Unternehmen in seine Schranken.
Ellen Johnson-Sirleaf will dafür sorgen, dass die Firma Equatorial Palm Oil (EPO) im Grand Bassa County seine Flächen nur mit ausdrücklicher Zustimmung der Bevölkerung ausweitet. Derzeit also gar nicht. Außerdem will sie Einwohner und Firma an einen Tisch bringen, um über die Zukunft von Äckern zu diskutieren, auf denen bereits Ölpalmen angepflanzt wurden.
Im September waren Paramilitärs der liberianischen Polizei auf Dorfbewohner losgegangen. Die wollten verhindern, dass EPO Land für neue Plantagen vermisst. Laut Gesetz hätte die Firma das Okay der Einheimischen gebraucht, setzte sich jedoch über deren Einwände hinweg. Das Unternehmen baut bereits auf 5600 Hektar Ölpalmen an.
Mike Collah, ein Wortführer der Kritiker, klagte damals über „unmenschliche Behandlung“. Versprechungen, es würden Brunnen gegraben, Ärzte und Lehrer geschickt, seien gebrochen worden. Der Vizepräsident des Senats, Gbehzohngar M. Findley, versuchte daraufhin, die Gemüter zu beruhigen, und sprach von Missverständnissen. Jetzt kam das Machtwort der Präsidentin.
„Dies ist ein Sieg für die Einheimischen,die ihre Rechte auf die wertvollste Ressource gesichert haben: das Land, von dem sie leben und das ihr kulturelles Erbe ist“, sagt Silas Kpanan Ayoung Siakor vom liberianischen Sustainable Development Institute (SDI). Die Regierung sei offenbar bereit, auf das Volk zu hören.
Auch in anderen Landesteilen will Johnson-Sirleaf die Macht der Bürger stärken. „Ich bin nicht daran interessiert, die Saat für neue Konflikte zu säen“, sagte sie. Es seien Fehler dabei gemacht worden, Investoren ins Land zu locken.
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