Indonesische Medien berichten über die Petition „Torfmoore schützen!“

Drohnenfoto von neuen Plantagen Schockierend! Palmölplantagen mitten in den unter Schutz stehenden Torfmooren von Tripa (© APEL Green Aceh)

12.08.2024

Die indonesische Zeitung Civilians berichtet, die Anzahl der Unterschriften unter die Petition „Torfmoore schützen! Für die Orang-Utans in Tripa“ sei innerhalb von zwei Tagen rasant gestiegen.

Die Petition zum Schutz der Tripa-Torfmoore und der Orang-Utans haben schon mehr als 20.000 Menschen unterstützt“, schreibt die indonesische Zeitung Civilians erstaunt. Die Petition sei am Freitag von der Koalition „Rettet Böden und Wälder von Aceh“ und Rettet den Regenwald gestartet und am Sonntag schon von 20.955 Menschen unterschrieben worden.

Civilians, „Stimme ziviler Souveränität für Demokratie“, berichtet über das Ziel der Petition und geht auf das Schicksal der Orang-Utans ein, die durch die Zerstörung der Tripa-Torfwälder durch Palmölunternehmen vom Aussterben bedroht sind.

Die Regierung dürfe keine Palmölplantagen in Tripa gestatten, wobei die Forderung sich gezielt an die Generaldirektion für die Durchsetzung von Umwelt- und Forstgesetzen im Ministerium für Umwelt und Forsten, den Chef der Polizei Aceh und den Leiter des Amtes für Umwelt und Forsten der Provinz Aceh, richtet.

Die Petition helfe, den Druck auf die Regierung zu erhöhen, damit diese endlich aktiv wird und der Zerstörung der indonesischen Torfmoore ein Ende setzt. Die Umweltschützer der Koalition hoffen 30.000 Unterschriften zu erreichen.

Das Tripa-Moor muss dringend gerettet werden, denn es ist das letzte Habitat für die Sumatra-Orang-Utans. Die sind dem Aussterben nahe, weil Palmölfirmen ihre Wälder okkupiert haben und es zu immer mehr Mensch-Wildtier-Konflikten kommt, insbesondere im Leuser-Ökosystem“, wird Yusmadi Yusuf von unserer Partnerorganisation Aceh Wetland Foundation und Koordinator der Koalition zitiert.

Die Petition sei nach gründlichen Untersuchungen ins Leben gerufen worden. Die Koalition habe in Tripa zahlreiche Daten erfasst, die beweisen, dass die beiden Palmölunternehmen Kallista Alam und Surya Panen Subur, die seit 15 Jahren das Torfmoor zerstören, jetzt wieder abholzen.

Illegaler Holzeinschlag, Ausbaggern von Entwässerungskanälen und Bepflanzung mit Ölpalmsetzlingen – das sind einige der Befunde der Recherche. Ein Bericht der Koalition und von APEL Green Aceh, dem lokalen Partner von Rettet den Regenwald vor Ort in den Tripa-Moorwäldern, wurde auf der Website Aceh Wetland Foundation und auf der indonesischen Website von Rettet den Regenwald Hutan Hujan veröffentlicht.

Die gefällten Bäume seien am Rande des Waldgebietes aufgestapelt. Die Zerstörungen währten schon seit Monaten, doch die Behörden und die Polizei kümmerten sich nicht darum. Mit Hilfe internationaler Stimmen, so hoffen die Umweltschützer aus Tripa, könne eine Umweltkatastrophe in den Torfmooren noch gestoppt werden.

„Wir erwarten, dass die Petition auch auf die Formulierung des Gesetzes zur Raumordnung Wirkung hat. Darin muss ein besserer Schutz des Tripa-Torfmoores festgelegt werden“, sagte Rahmad Syukur, Campaigner der Koalition, zu Civilians.id.

Orang-Utans in Bedrängnis

Aufgrund der Entwaldung der Torfmoore sind die Orang-Utan-Populationen in Indonesien dramatisch eingebrochen. Diese Primaten bevorzugen die sumpfigen Regenwälder, weil sie dort Nahrung in Hülle und Fülle und ein dichtes Kronendach finden. Doch fast die Hälfte des Tripa-Torfwäldes ist zerstört. Statt 1.000 Orang-Utans leben aktuell nur noch 280 in Tripa. Wenn es noch weniger werden, ist die Population dem Untergang geweiht.

Da die beiden Palmölfirmen jetzt wieder abholzen, verirren sich die Orang-Utans bis in die Dörfer und Gärten. Einige Fälle, von denen Civilians berichtet:

  • Ein fünf Monate alter Orang-Utan-Junge flieht verzweifelt in einen Garten. Er wird gerettet und in die Orang-Utan-Station in Batu Mbelin Sumatera gebracht.

  • Eine Orang-Utan-Mutter mit Baby verirrt sich bis in einen Gemüsegarten.

  • Zwei weibliche Orang-Utans und zwei Kinder im Alter von 2 und 5 Jahren werden halbverhungert und abgemagert im Wald aufgefunden und in das Orang-Utan-Zentrum Jantho transportiert.


Diese Seite ist in folgenden Sprachen verfügbar:

Bestellen Sie jetzt unseren Newsletter

Bleiben Sie mit unserem Newsletter am Ball – für den Schutz des Regenwaldes!