Selous: Übergabe von 58.000 Unterschriften an die UNESCO
26.10.2012
Sylvain Harmat von Rettet den Regenwald hat in Paris die Petition gegen die Änderungen der Grenzen des Selous Wildtierreservates in Tansania übergeben. Anschließend wurden mögliche Risiken im Präzedenzfall, eine potenzielle Aufhebung der Entscheidung, sowie weitere Aktionsfelder diskutiert.
Am Freitag, den 26. Oktober 2012, haben sich Sylvain Harmat, ein Repräsentant von Rettet den Regenwald, und der Leiter des Afrika-Referats des UNESCO-Welterbezentrums, Lazare Eloundou Assomo, in Paris getroffen. Anlässlich dieses Treffens hat Sylvain Harmat die Petition "UNESCO opfert Naturschutzgebiet für Uranmine" und die Liste mit den 58.000 gesammelten Unterschriften persönlich überreicht.
Der anschließende Dialog war sehr aufschlussreich, denn Lazare Eloundou Assomo war sichtlich erfreut, einen Repräsentanten von Rettet den Regenwald bei sich empfangen zu dürfen. Der Grund dafür war eindeutig - die UNESCO teilt die Ansicht von Rettet den Regenwald über die Umweltrisiken, die die Entscheidung, die Grenzen des Selous Wildtierreservates in Tansania zu verändern, mit sich bringt.
Lazare Eloundou Assomo hat dennoch an den Rahmen der Intervention der UNESCO und an ihre Funktionsweise erinnert. Im Fall Selous haben die Mitglieder des Welterbekomitees der UNESCO ihre politische Entscheidung alleine getroffen und die Empfehlungen seitens der Administrations- und Verwaltungsorgane der UNESCO und der Auswertungsorgane der IUCN weder angehört, noch angenommen.
Des Weiteren sagte er, dass das Problem einer derartigen Entscheidung weit über das Selous Wildtierreservates hinaus reicht. Damit wurden unsere Befürchtungen bestätigt: Ein Präzedenzfall, der auch alle anderen natürlichen Standorte auf der Liste des Weltkulturerbes treffen kann.
Es gibt jedoch weiterhin einen Hoffnungsschimmer: Die Änderung der Grenzen des Selous Wildtierreservates wird auf der 37. Sitzung des Komitees vom 17. bis 27. Juni 2013 in Phnom Penh, Kambodscha, erneut diskutiert. Die Mitwirkung einer NGO wie Rettet den Regenwald ist politisch sehr wichtig, wenn die Entscheidung des Komitees gekippt werden soll. Eine Debatte anlässlich dieses Themas zu provozieren ist daher von entscheidender Bedeutung.